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Die Renault-Heck-Modelle: Prospekte und technische Daten 1946-1961   

Im Oktober 1946 wurde dieser Prospekt am Auto-Salon Paris verteilt, aber der 4CV war noch nicht lieferbar. Die Charakteristiken: Heckmotor, 90 km/Std., 6 Liter/100 km.
1947 kam der 4CV in den Verkauf. Die Franzosen wurden aber enttäuscht: Die meisten Autos wurden exportiert, um Devisen zu beschaffen. Dieser Prospekt stammt aus Basel (K. Scheidegger, Touring-Garage, St. Alban-Anlage 24).
Zitate aus dem Prospekt 1949: "Die Steuerung des folgsamen und elastischen Renault-Heck erfolgt wie das Gehen oder Atmen, ohne dass man daran denkt. Mit dem Renault- Heck können lange Fahrten ohne die geringste Ermüdung durchgeführt werden."
Prospekt für 1950: "Ein rassiger und unermüdlicher Tourenwagen, der die Berge liebt und keine schlechten Strassen kennt. Der Renault-Heck ist kein kleiner Wagen, aber er beansprucht wenig Platz."
Das Modell 1952 für den Export in die USA war mit verstärkten Stossstangen und vorderen Blinkern ausgerüstet. Im englischen Sprachraum wurde der Renault-Heck - entsprechend dem Hubraum - "750" genannt.
Im Katalog 1954 wird die neue Front mit 3 statt 6 Zierstäben vorgestellt. Nur bei diesem Jahrgang befindet sich das Renault-Logo in einem Kreis. Bereits ab 1953 war das Reserverad senkrecht im Kofferraum angeordnet.
Das Modell 1955 hatte keinen Nebel-Scheinwerfer mehr und die zweite Hupe befand sich nun auch auf der Stossstange. Das neu unter Druck stehende Kühlsystem war eine technische Verbesserung.
Ab 1956 erhielt der Renault-Heck ein neues Armaturenbrett mit Instrumenten im Blickfeld des Fahrers.  Das Billig-Modell "Affaires" (Bild) war wesentlich einfacher ausgestattet und hatte aussen keine Chromteile. Die technischen Merkmale waren aber identisch.
Ab 1958 wurden Vollscheiben-Räder verwendet und auf die vordere Luftklappe wurde verzichtet. Bei diesem Prospekt brachte der Zeichner vorne fälschlicherweise Schlitze für die Hupe an, welche es nur bis 1954 gab.
Im Prospekt von 1959 wird der Renault-Heck nochmals als Familienauto angepriesen: "Der 4CV wird in Ihrem Leben einen Ehrenplatz einnehmen." Dann läuft 1961 die Produktion aus.
Technische Daten 
Selbsttragende Stahlkarosserie, 4 Türen, 4 Plätze, Heckmotor, Kofferraum vorn, Leergewicht

560-600 kg
Gesamtlänge
Gesamtbreite
Gesamthöhe leer
Spurweite vorn und hinten
Radstand
3.60 m
1.43 m
1.45 m
1.19 - 1.22 m
2.10 m
Aufhängung vorne mit Dreiecks-Lenkern und hinten mit Pendelachse, Spiralfedern und hydraulische Stossdämpfer; Hydraulische Bremsen (Lockheed)
Zahnstangenlenkung; Wendekreis 4 m
Vierzylindermotor, obengesteuert durch Kipphebel (seitliche Nockenwelle), Aluminium-Zylinderkopf, auswechselbare Kolben und Büchsen, Fallstromvergaser, Wasserkühlung, Dreiganggetriebe mit Rückwärtsgang, Batterie 6V, Verbrauch 6 l/100km
Jahr 1947-50 1950 1951-53 1951-57 1958 1951-55
Motor-Typ 662-1 662-1L 662-2 662-2L 662-S9 662-1063
Hubraum cm3 760 760 747 747 747 747
Kompression 6.7 7.25 6.7 7.25 7.75 8.2
Brems-PS DIN 17 21 17 21 21 >32
Höchstgeschw. km/Std. 90 100 90 100 100 >131
weitere Modelle  
Vom Modell "Décapotable" waren von 1950-56 insgesamt 9'518 Stück hergestellt worden. Es wird auch als "Grand Luxe" bezeichnet und verfügt über spezielle Sitze mit Kunstleder-Bezug. Preis im Dezember 1953: Fr. 6'500.--. 

Einen Renault "Décapotable" kann man in einem YouTube-Film in Fahrt sehen:

Film

 

Bereits 1948 hatte die Renault-Tochterfirma SAPRAR einen Prototyp der "Décapotable" vorgestellt. Gelegentlich wurden Limousinen zu "Cabriolets" umgebaut.
 

Das Modell mit Schiebedach wurde 1952-57 produziert. Der Preis belief sich Ende 1953 auf Fr. 5'700.-- (Normalmodell Fr. 5'575.--). Auch Käufer mit kleinerem Budget konnten sich eine Fahrt mit Luft und Sonne leisten. Es gab auch damals schon Firmen, die den nachträglichen Einbau eines Schiebedaches anboten.
Der "200-kg-Lieferwagen": Das Modell R2070 / R2071 "Service" hatte nur einen Sitz und an den hinteren Türen verblechte Fenster. Er wurde 1949-51 gebaut. Bild: Solido-Modell 1:18 Nr. 8007
Anfangs der 50er-Jahre wurde der Renault-Heck als Rennsport-Fahrzeug eingesetzt. Das Renault-Werk stellte eine Kleinserie des Modells 1063 her. Mit einem Bausatz konnte jeder Heck aufgerüstet werden. Bild: Klassen-Sieg von Rédélé/Pons an der Mille Miglia 1952
Auch ausserhalb von Frankreich wurden Renault 4CVs gebaut, so in Spanien, Belgien, England, Irland, Südafrika, Australien und Japan. Im von Grossbritannien beeinflussten Gebiet verfügten die 4CVs über Rechtslenkung. Hier zwei Youtube-Filme aus Japan: 

Film 1

Film 2
Aktuelle Seite: Start 4CV-Modelle